Im Moment: Schlittschuhläufer in Giverny, 1899

Shownotes

Ein Podcast des Museums Barberini, geschrieben und produziert von studiodrei, redaktionell bearbeitet von Carolin Stranz, Marte Kräher und Valerie Maul (Museum Barberini), ergänzt von Diane Hielscher (Achtsamkeitstrainerin und Journalistin), gesprochen von Benno Fürmann (Schauspieler).

Claude Monets _Schlittschuhläufer in Giverny _(1899)

Mehr erfahren über Claude Monet und seine Werke in der Sammlung Hasso Plattner

Transkript anzeigen

00:00:08: Eine winterliche Szene.

00:00:11: Ein zugefrorener Teich, umrahmt von Karlen Bäumen.

00:00:17: Auf dem Eis gleiten einige Schlittschuläufer dahin.

00:00:22: Wir sind in Giverny, dem späten Wohnort Klotmonees.

00:00:26: Hier malte, in Giverny, das Bild Schlittschuläufer.

00:00:34: Ich bin Benno Führmann und das ist ... ... im Moment.

00:00:41: Eine meditative Reise mit Monet.

00:00:54: Wir nehmen dich in diesem Podcast mit auf eine Reise.

00:00:57: Für zehn Minuten tauchen wir in ein impressionistisches Gemälde aus der Sammlung des Museums Barberini ein.

00:01:06: Lassen den Geist schweifen, öffnen die Sinne und schärfen die Wahrnehmung.

00:01:18: Die Künstlerinnen und Künstler des Impressionismus waren Meister darin, den Augenblick einzufangen.

00:01:26: und Licht, Wetter und Natur mit allen Sinnen spürbar zu machen.

00:01:32: Ganz in ihrem Sinne wollen wir uns in diesem Podcast auf den Moment konzentrieren.

00:01:43: Mach es dir bequem und schließe deine Augen.

00:01:47: Nimm in den kommenden Minuten einfach wahr, ohne zuwerten.

00:01:56: Versuche Gedanken und Gefühle einfach anzunehmen.

00:02:01: Atme tief und langsam ein und wieder aus.

00:02:15: Der Dorfteich von Giverny ist zugefroren.

00:02:18: Eine ovale, spiegelnde Fläche, die sich von rechts nach links spannt und die untere Hälfte des Bildes fast ausfüllt.

00:02:27: Monemus seine Staffel leidirekt am Ufer aufgestellt haben.

00:02:31: Er teilt seinen Blick mit uns.

00:02:37: Wir sehen auf das gegenüberliegende Ufer, das von kalen Bäumen gesäumt wird.

00:02:42: Es sind schmale Pappeln.

00:02:44: Mit wenigen Pinselstrichen hingehaucht, deren Kronen sich Richtung Himmel strecken.

00:02:50: Im Winterwind neigen sich ihre dünnen Stämme nach links.

00:02:54: Die untergehende Sonne taucht die Landschaft in ein warmes orange-gelb mit Akzenten in blau und rosa.

00:03:03: Keine Wolke ist am Abend Himmel zu sehen, der sich auf der Eisfläche spiegelt.

00:03:18: Wir spüren die klirrende Kälte der Luft.

00:03:25: Die unendliche Vielfalt der Natur fasziniert Monet immer wieder.

00:03:31: Für uns hat er sie in einem Augenblick eingefangen.

00:03:42: Was nimmst du im jetzigen Moment wahr?

00:03:46: Was kannst du hören?

00:03:50: Was kannst du riechen?

00:03:55: Was erspüren deine Fingerspitzen?

00:04:00: Kannst du deinem Körper bewusst entspannen?

00:04:06: Dein Gesicht und deinen Kiefer lockern?

00:04:12: Den Nacken und die Schultern?

00:04:19: Rücken, Bauch bis in deine Beine und Füße.

00:04:45: Lass uns nach Frankreich zurückgehen an den gefrorenen Teich in Giverny.

00:04:51: Auf dem Eis am rechten Bild dran sehen wir hingetupft einige Menschen.

00:04:56: Vielleicht sind auch Kinder dabei, vielleicht ein Hund.

00:05:01: In die Mitte der Eisfläche setzt Monet mit wenigen schwarzen Pinselstrichen dicht nebeneinander zwei Schlitzschuläufer.

00:05:12: Ihre schmalen Körper neigen sich wie die Pappeln im Hintergrund nach links.

00:05:17: Eine dritte Person, weiter von den beiden entfernt, neigt sich beim Schlitzschufaren nach rechts.

00:05:24: Sie bringt damit eine Gegenbewegung ins Bild.

00:05:28: Die dunkleren Wagensiloetten der Eisläufer bilden einen Kontrast zur hellen Umgebung und im Winterlicht.

00:05:36: Am verschneiten Ufer, das kaum von der Eisfläche zu unterscheiden ist, scheint eine Frau in rötlichem Mantel das Treiben zu beobachten.

00:05:54: Giverny ist ein kleines Dorf am Fluss Senn, nördlich von Paris.

00:06:02: Claude Monet sieht achtzehnhundertneunzig hierher und beginnt seinen Garten, das Dorf und die Landschaften der Umgebung zu allen Jahreszeiten zu malen.

00:06:20: Das Bild der Schlittschuläufe in Giverny unterteilt Monet in zwei Teile.

00:06:27: In der unteren Bildhälfte sehen wir das verschneite Ufer des Teichs und die spiegelnde Wasserfläche mit eiligen Pinselstrichen gesetzt in Schattierungen von Blau, Weiß und Rosatönen.

00:06:43: Einzelne braune Pinselstriche deuten an, dass hier verfälkte Sträucher stehen.

00:06:49: Vielleicht sind sie vom Schnee nicht ganz bedeckt.

00:06:53: Fedrige waagerechte Striche deuten Schilvheimer an, die Ufer und Teich voneinander abgrenzen.

00:07:07: Der Himmel nimmt den oberen Teil des Bildes ein.

00:07:11: Entsarten Pastelltönen von Gelb und Rosa.

00:07:15: Die Sonne geht gerade unter.

00:07:18: Darauf deutet das satere Gelb hinter den Pappeln am rechten Bildrand hin, deren Stämme und Kronen im Abendlicht glühen.

00:07:33: Die Szene strahlt eine große Ruhe aus.

00:07:40: Unser Blick wandert von den einzelnen Figuren zum Horizont hinter den Pappeln.

00:07:46: Liegt dort das Dorf Giverny?

00:07:50: Mischt sich in die klare Winterluft vielleicht der Geruch von Rauch aus den Kaminen der umliegenden Häuser?

00:08:01: Monès-Pinselstriche sind lose.

00:08:03: Details spart er aus.

00:08:06: So erkennen wir die Bewegung der Figuren nicht etwa an wehenden Schals oder Pudelmützen.

00:08:11: Auch Schlittschuh an ihren Füßen hatte nicht gemalt.

00:08:14: Allein ihrer Haltung, die leichte Neigung ihrer Körper zeigt uns, dass sie in Bewegung sind.

00:08:27: Monet trägt die Farben direkt auf die Leinwand auf und konzentriert sich darauf, das flüchtige Licht, die winterlichen Farben und die Stimmung des Moments einzufangen.

00:08:46: Hörst du das Knirschen und Knacken des Eises?

00:08:50: Spürst du die kalte Winterluft?

00:08:59: Nimm die Empfindungen, in deinem Körper war, ohne sie zu bewerten.

00:09:07: Lass sie dann wieder los.

00:09:13: Jedes Gefühl, jeder Gedanke hat einen Anfang und ein Ende.

00:09:18: Jede Regung ist auch irgendwann wieder vorbei, wenn wir es erlauben.

00:09:27: Er hat mir tief und langsam ein und wieder aus, ohne Hektik und mit Bedacht.

00:09:46: Wir sind am Ende dieser Meditation mit Monet angekommen.

00:10:05: Spüre noch einmal nach, was die Winterlandschaft in dir auslöst.

00:10:09: Lass den Augenblick in dir nachklingen.

00:10:15: Möchtest du die Schlittschuläufer in Giverny im Original erleben?

00:10:21: In der Sammlung Hasso Plattner im Museum Barberini findest du dieses und viele weitere impressionistische Meisterwerke.

00:10:29: Wir laden dich ein, vorbeizukommen, zu betrachten und innezuhalten.

00:10:35: Abonniere diesen Podcast, wenn du auch mit anderen Meisterwerken Monis einen Moment der Achtsamkeit finden möchtest.

00:11:10: Dianne Hilscher ist unsere Achtsamkeitsexpertin.

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